Die URBACT-Universität fand vom 28. bis 30. August 2023 in Malmö statt. Dabei kamen mehr als 400 Vertreter:innen von Städten der kürzlich 30 neu genehmigten Aktionsplanungsnetzwerke zusammen. Die Veranstaltung hat sich seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 2011 als Meilenstein des Programms für den Aufbau von Kapazitäten etabliert.
Die Veranstaltung richtete sich an Vertreter:innen der von URBACT geförderten Städten. Es wurden konkrete Beispiele aufgezeigt und Einblicke gegeben, wie die URBACT-Methode in der Praxis umgesetzt werden kann, damit die Teilnehmer:innen bereit sind, ihre eigenen lokalen URBACT-Gruppen zu gründen und Lösungen für die gemeinsame Entwicklung ihrer eigenen lokalen integrierten Handlungskonzepte zu erproben.
Finden Sie heraus, was den Teilnehmer:innen an diesen drei besonderen Tagen geboten wurde!
1. Die URBACT Methode und ihre Instrumente kennenlernen und testen
Jeden Tag wurden den Teilnehmer:innen einem rund einstündigen Infoblock Techniken und Werkzeuge nähergebracht, welche nicht nur bei der Gründung und der aktiven Einbindung der lokalen URBACT Gruppe in ihrer Stadt helfen, sondern auch dabei die spezifischen lokalen Herausforderungen wirklich zu verstehen, gemeinsame Visionen zu entwickeln und Maßnahmen zur Erreichung der gesetzten Ziele zu planen. Dieses Wissen wurde in Hubs gemeinsam mit anderen Netzwerken weiter diskutiert und vertieft. Danach konnten die Teilnehmer:innen im Rahmen der Network@Work Blöcke das Gelernte anhand von praktischen Übungen in kleinen Gruppen in die Praxis umsetzen, um so ihre spezifischen Probleme zu analysieren und gemeinsame Visionen zu entwickeln, alle Stakeholder ins Boot zu holen und schließlich integrierte Maßnahmen zu planen.
Alle verwendeten Materialien stehen in der URBACT-Toolbox zur Verfügung und werden bei der Erstellung des integrierten Handlungskonzeptes mit Sicherheit von Nutzen sein. Wie der Teilnehmer, Øystein Leonardsen von der Stadt Kopenhagen (DK), sagte, "je mehr Werkzeuge man in seinem eigenen Werkzeugkasten hat, desto besser ist man für verschiedene Herausforderungen gerüstet". Wenn man nur einen Hammer zur Hand hat, werden alle Probleme, auf die man stößt, auf die gleiche Weise angegangen, unabhängig von ihrer Komplexität oder spezifischen Ursache. "Mit einem Hammer kann man nur Nägel mit Köpfen einschlagen".
2. Austausch mit Gleichgesinnten aus ganz Europa
Für viele der Personen, die an den neu genehmigten Aktionsplanungsnetze beteiligt sind, war die URBACT-Universität die erste Gelegenheit alle ihre Projektpartner auf einmal zu treffen. Neben Kaffeepausen und Gelegenheiten zum Plaudern, hatten die Teilnehmer:innen während der Network@Work-Sessions die einzigartige Möglichkeit, gemeinsam Zeit mit Ihren Netzwerk-Partnerstädten zu verbringen. Clémentine Gravier, Leiterin des Bereichs Netzwerke und Kapazitätsaufbau im URBACT-Sekretariat, sagte: "Nach zwei online Ausgaben der URBACT e-Universitäten in den Jahren 2020 und 2022, war es schön, endlich eine Präsenzveranstaltung zum Kapazitätsaufbau organisieren zu können. Die Wahrheit ist, dass es nichts Besseres gibt, als sich drei Tage lang persönlich auszutauschen und voneinander zu lernen".
3. Eine kohlenstoffarme Veranstaltung erleben
Es ist nichts Neues, dass URBACT eine Vorliebe für nachhaltige kohlenstoffarme Veranstaltungen hat, und die diesjährige Universität bildete keine Ausnahme. Mit einem kompletten Menü aus pflanzlichen Zutaten wurden Maßnahmen ergriffen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Wie einige vielleicht bemerkt haben, wurden Reste in verschiedenen Mahlzeiten wiederverwendet. Außerdem hat das Programm durch die Unterstützung und Förderung sanfter Mobiltät die Teilnehmer effektiv dazu ermutigt, aus ihrer Komfortzone herauszutreten.
Abgesehen von all den schönen Erinnerungen, dem neuen Wissen und den Namenskärtchen aus Recyclingpapier, die mit Wildblumensamen gefüllt sind, nahmen die Teilnehmer nichts mit nach Hause. Sogar die Lanyards der Namenskärtchen wurden zurückgelassen, um für zukünftige URBACT-Veranstaltungen wiederverwendet zu werden. Anders als bei früheren URBACT-Universitäten wurden keine Goodies oder Werbeartikel angeboten. Der gesamte CO2-Fußabdruck der URBACT-Universität wurde gemessen und durch finanzielle Kompensationszahlungen an Aufforstungsprojekte und andere grüne lokale Initiativen ausgeglichen.
4. Exkursionen in Malmö
Am Beginn der Veranstaltung wurden die Teilnehmer:innen von Sofia Héden, stellvertretende Bürgermeisterin für Umwelt und interne Dienste der Stadtverwaltung Malmö, herzlich begrüßt. In diesem Beitrag erfuhren sie auch, dass der Hauptveranstaltungsort der URBACT-Universität, die Malmö Arena, im nächsten Jahr Gastgeberin des Eurovision Song Contest sein wird. Dies ist nur eines von vielen interessanten Dingen, die die Stadt zu bieten hat.
Wie bei jeder URBACT-Universität ist die gastgebende Stadt selbst ein Teil der Veranstaltung. Das Programm ist sehr stolz darauf, lokale Initiativen, bestehende Projekte und Zukunftspläne zu präsentieren. Vor allem ist die Stadt Malmö seit langem Nutznießerin von URBACT. Die Stadt war an den Aktionsplanungsnetzwerken RESILIENT EUROPE (2015 - 2018) und LET'S GO CIRCULAR (2023 - 2026) beteiligt, beides sehr umweltorientierte Netzwerke.
Am Nachmittag des zweiten Tages konnten die Teilnehmer:innen einen Blick auf einige der versteckten Juwelen der Stadt werfen. Es überrascht nicht, dass sich die meisten der 12 angebotenen Besichtigungen auf Themen der Kreislaufwirtschaft konzentrierten. Zu den wenigen Ausnahmen gehörten die Stadterneuerung des alten und des neuen Hafenteils, Gleichstellung und geschlechtergereichte Planung wie auch Unternehmertum und die Integration von Migrant:innen.
5. Jede Menge Überraschungen erleben
Wie Eddy Adams, Experte für URBACT-Methoden und -Instrumente, während der Veranstaltung erwähnte, ist sein Lieblingsteil an Universitäten das Element der Überraschung. Von Aktionsplanungsnetzwerken, die die Bühne besetzten, um Posen einzunehmen und Fotos zu machen, bis hin zu unerwarteten Kulissen hinter dem Vorhang - an Überraschungen mangelte es der URBACT-Universität in Malmö nicht. Sogar einige der nationalen URBACT-Kontaktstellen spielten eine besondere Rolle. Verkleidet als Bürgermeister aus verschiedenen EU-Ländern besuchten sie die Sitzungen der Teilnehmer:innen und luden sie ein, die Querschnittsthemen Klima, Digitalisierung und Gendergerechtigkeit in ihre Überlegungen einzubeziehen.
Die Veranstaltung endete sogar mit einem unerwarteten Tanzkurs auf dem Dach, der neben den neu entstandenen Verbindungen und den erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird.
