Machen Sie sich bereit für den Call für Innovation-Transfer-Netzwerke!

Edited on 10/01/2024

Eine Person, die mit einem Permanentmarker auf eine transparente Tafel schreibt.

Die neue URBACT-Projektaufruf stützt sich auf fast ein Jahrzehnt Erfahrung in der Unterstützung des Transfers wirksamer städtischer Lösungen.

Vom 10. Jänner bis zum 20. März 2024 läuft im Rahmen von URBACT ein Projektaufruf für die nächste Generation von Innovation-Transfer-Netzwerken (ITN). Im Rahmen dieser Netzwerke werden innovative städtische Ansätze, die über das Programm Urban Innovative Actions (UIA) finanziert wurden, auf andere Städte übertragen. Teilnehmen können alle Städte und Gemeinden in der EU und auch Städte aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien.

Was haben Städte davon?

 

Im Rahmen der Innovation-Tranfer-Netzwerke (ITN) können nur Städte Lead-Partner sein, die bereits Fördermittel aus den „Urban Innovative Actions“ (UIA) erhalten haben. Diese Städte geben ihre Erfahrungen, ihr Know-how und ihre Ratschläge an andere Städte, die an der Umsetzung eines ähnlichen Projekts interessiert sind, weiter. Mithilfe der URBACT-Transfermethodik - Verstehen, Anpassen und Wiederverwenden - werden die Projektpartner ein tieferes, dreidimensionales Verständnis für die ursprüngliche UIA-Praxis entwickeln. Die teilnehmenden Städte werden in diesen Netzwerken ihre Fähigkeit verbessern, innovative Lösungen auf integrierte und partizipative Weise zu entwickeln und Finanzmittel für die Umsetzung zu finden. Sehen Sie hier im Video, wie die Experten Eddy Adams und Matthew Baqueria-Jackson die Methode "Verstehen, Anpassen, Wiederverwenden" erläutern.

Über einen Zeitraum von zwei Jahren werden die Projektpartner in einem organisierten Prozess des Austauschs und des Lernens unter Gleichgesinnten zusammenarbeiten, um einen maßgeschneiderten Investitionsplan für die Umsetzung des Innovationsprojekts vor Ort für die jeweilige Stadt zu entwickeln. Dies geschieht mit Unterstützung von URBACT-Expert:innen und wird von einer Gruppe lokaler Akteure in jeder Stadt (URBACT Local Group, ULG) verankert. Die URBACT Local Group vereint dabei passend zum Thema verschiedene Akteure innerhalb und außerhalb der lokalen Verwaltung.

Städte, die sich an dieser Art von Netzwerken beteiligen können Folgendes erwarten...


Der Innovationstransfer wurde bereits in Pilotprojekten getestet!

 

Die Übertragung von Innovationen ist nie einfach, aber zwischen 2021 und 2022 wurden bereits fünf Pilotnetzwerke für den Innovationstransfer gefördert, um die URBACT-Transfermethode zu testen. An diesen fünf Netzwerken waren insgesamt zwanzig Städte beteiligt, wobei jedes Netzwerk von einer Stadt geleitet wurde, welche ein UIA-Projekt umgesetzt hat.

Die abschließende Evaluierung der Pilotprojekte hat gezeigt, dass die URBACT-Transfermethode erfolgreich ist, und einige wichtige Punkte identifiziert, die für einen erfolgreichen Transfer zu berücksichtigen sind:


Erfolgsfaktoren: Die UIA-Praxis in ihren Einzelteilen verstehen

 

Ein Projekt ist übertragbar, wenn es leicht in verschiedene Module heruntergebrochen werden kann. UIA-Projekte sind große, komplexe strategische Interventionen, die für ein bestimmtes Gebiet konzipiert wurden. Eine Übertragung sämtlicher Aspekte eines Projekts ist eine Seltenheit, aber es hilft es, wenn man das gesamte Projekt in seine Kernbestandteile zerlegen kann. In den meisten Pilotnetzwerken verfügten die Partner über eine vordefinierte Liste von Komponenten, die es ihnen ermöglichte, diejenigen auszuwählen, die in anderen lokalen Kontexten am besten funktionieren würden. Eine vom Netzwerkexperten erstellte Analyse der Stärken und Hindernisse half bei dieser Auswahl.

USE-IT! war eines dieser Pilotprojekte. Die Stadt Rotterdam (NL) konnte zum Beispiel einen von Birmingham (UK) entwickelten Investitionsplan an die eigenen Gegebenheiten anpassen. Die Instrumente und Methoden aus Birmingham wurden so angepasst, dass die Entwicklung eines Beschaffungszentrums für Arbeitsgenossenschaften in der Nachbarschaft (procurement hub for neighbourhood work-cooperatives) unterstützt werden konnte. Das Beschaffungszentrum ist ein Kooperationsnetzwerk bestehend aus der Stadtverwaltung, verschiedenen gemeinnützigen und öffentlichen Einrichtung, die in der Umgebung tief verwurzelt sind und eine wichtige Rolle in der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung spielen (Ankerinstitutionen), und Sozialunternehmen. Das Ziel des Beschaffungszentrums ist es durch lokale Investitionen das sozioökonomische Wachstum zu fördern. Die Beteiligung am Projekt USE-IT! hatte auch tiefergreifende Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen in Rotterdam, indem die Beziehungen zwischen der Stadtverwaltung der Agentur Voor Goed, welches soziale Unternehmertum fördert, und dem Social Impact Fond Rotterdam verbessert wurden.

Dennoch birgt die Modularisierung auch Risiken in sich. Für die Partner kann es schwierig sein, jede Komponente vollständig zu verstehen. Dies kann dazu führen, dass ein oder mehrere potenziell wirkungsvolle Module seitens der Partnerstädte abgelehnt werden. Um dies abzumildern, boten die meisten Netzwerke in ihrer Auswahl zumindest ein Modul an, bei dem davon auszugehen war, das von allen Partner übertragen werden konnte.

Finanzierung von Teilbereichen durch Modularisierung

 

Es wurde bereits darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, große strategische Innovationsprojekte in Teilbereiche zu zerlegen. Stellen Sie sich vor, Sie zerlegen eine Maschine, um besser zu verstehen, wie die einzelnen Teile funktionieren - vorausgesetzt, Sie wissen noch, wo alles hingehört, wenn Sie die Maschine wieder zusammensetzen!

Dieser Ansatz ist auch dann hilfreich, wenn die Transferpartner nicht über den Umfang der verfügbaren Mittel verfügen. Sie können so jene Elemente auswählen, von denen sie überzeugt sind, dass sie sie finanzieren können. Das Risiko, dem man sich hier bewusst sein muss, ist, dass die Partner möglicherweise Elemente auswählen, die einfacher oder billiger und möglicherweise weniger innovativ sind.

Meilensteine auf dem Transferweg

 

Die URBACT-Transfermethode setzt sich aus verschiedenen Meilensteinen zusammen, die den Weg zum Transfer ebnen. Der erste wichtige Meilenstein ist die Übertragbarkeitsstudie. Diese besteht aus Informationen, Daten und Zahlen rund um das Thema des UIA-Projekts. Die Informationen werden nach Besuchen in jeder Netzwerkstadt gesammelt, in dem unter anderem Gespräche mit der Stadtverwaltung, gewählten Vertretern, aber auch anderen relevanten Akteuren außerhalb der Stadtverwaltung stattfinden. Alle die gesammelten und analysierten Daten bilden die Ausgangsbasis für jede Partnerstadt.  Sie zeigen gleichzeitig das Transferpotenzial jeder Stadt auf, inklusive der Stärken und Schwächen, an denen weitergearbeitet werden muss. Diese Übertragbarkeitsstudie dient als Referenz für die weiteren Aktivitäten und die Lernziele, die vor dem Transfer festgelegt werden.

Weitere Meilensteine sind die vom URBACT-Sekretariat organisierten Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau, Schulungen zu Methoden und Instrumenten oder thematischen Sitzungen und Veranstaltungen wie das URBACT City Festival, das eine Inspirationsquelle für Städte darstellt.

Das Hauptergebnis jedes Projektpartners ist schließlich ein Investitionsplan, der alle notwendigen Ressourcen und Schritte für die (teilweise oder vollständige) Umsetzung der UIA-Praxis enthält.

Budget für die Austestung von Maßnahmen

 

Die Übertragung innovativer städtischer Lösungen ist nur selten ein Copy-and-Paste-Prozess. Für einen echten Wandel ist immer noch ein gewisses Maß an Anpassung und Wiederverwendung erforderlich. Die Wiederverwendung erfordert Ressourcen - Personal, Konzepte und vor allem Geld.

Neu an den kommenden Netzwerken ist, dass die Städte die Möglichkeit haben werden, Maßnahmen mit einem kleinen Budget zu testen, bevor sie in den Investitionsplan aufgenommen werden.

Am Ende der fünf Pilotnetzwerke gaben mehr als drei Viertel der Partner an, dass sie mindestens 50 % des ursprünglichen UIA-Innovationskonzepts übertragen würden. Die Umfrage zeigte auch, dass 15 % der Partner bereits Mittel dafür gesichert hatten, während fast die Hälfte zuversichtlich war, dass ihre Transferpläne bis zum Abschluss des Pilotprojekts finanziert werden würden.

Möchten Sie wissen, wie sich Ihre Stadt beteiligen kann?

 

Wenn daran interessiert sind Transferpartner zu werden, finden Sie hier ab dem 10. Januar 2024 die notwendigen Informationen, um sich bis zum 20. März 2024 zu bewerben. Wenn Sie laufend aktuelle Neuigkeiten erfahren möchten können Sie sich hier für den englischsprachigen URBACT-Newsletter anzumelden und hier für den deutschsprachigen Newsletter zu EU-Kooperationen oder Sie folgen URBACT über Linkedin.


Wir freuen uns darauf, Sie in der URBACT-Community begrüßen zu dürfen,

Das URBACT-Team

 

Der Artikel basiert auf der Übersetzung des Artikels „Get ready for the Innovation Transfer Networks


Besonderer Dank geht an Eddy Adams, der die Ergebnisse der Evaluierung der früheren Pilotnetze in diesem Artikel zusammengefasst hat.

 

Submitted by Martina Bach on 28/12/2023
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Martina Bach

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